Kann man beim Schüleraustausch in Neuseeland Heimweh bekommen?

Die Möglichkeit, Heimweh zu bekommen, ist natürlich gegeben. Als Austauschschüler in Neuseeland befindet man sich am anderen Ende der Welt und während in Europa noch relativ unproblematisch und schnell überwunden werden können, ist das von einer Insel Down Under nicht so leicht. Allerdings sind das Gefühl selbst und dessen Intensität natürlich auch Typ-Sache. Denn die einen mögen mehr Heimweh als die anderen nach Deutschland und der Familie verspüren.
Der Anfang ist oftmals spannend, denn es gibt sehr viele Eindrücke. Gerade die Natur ist in Neuseeland so anders und vielfältig. Da sorgt zu Beginn des Auslandsaufenthaltes ein ordentlicher Schub an Eindrücken für Abwechslung und Zerstreuung der Gedanken. Sobald ein gewisser Alltag eintritt merken aber viele Austauschschüler, dass nicht jeder Tag ein aufregendes Abenteuer ist und es auch im Gastland Langeweile und Frust gibt.

An den Feiertagen am schlimmsten

Die Feiertage werden oftmals am schlimmsten erlebt. Die Feier wird in der Gastfamilie anders oder vielleicht gar nicht so gefeiert wie daheim. Dann kommen automatisch die Erinnerungen hoch, wie man solche Tage im Kreis der Familie zu Hause begeht, egal ob Geburtstage, Ostern oder Weihnachten. Das sind die Familienfeste, die oft besonders starkes Heimweh hervorrufen. Liebgewonnene Rituale werden in Neuseeland nicht oder anders zelebriert. Da scheinen nun auch keine schönen Landschaften mehr drüber hinwegzutrösten. Es mangelt vielleicht an Geborgenheit und Vertrautheit .
In den Momenten, in denen es am schlimmsten ist und einen nichts zu trösten scheint sollte man sich klarmachen: Der Aufenthalt ist nur auf Zeit und nicht für immer. Nach einem Jahr ist alles spätestens vorbei. Dieser Gedanke kann dabei helfen, den Kummer ein bisschen zur Seite zu schieben und sich bewusst zu machen, welch ein Privileg ein solches Auslandsjahr ist. Dann gehen ebenso die Feiertage wie auch das Vermissen vorbei. Schon am Anfang der kommenden Woche geht der ausländische Alltag in Neuseeland wieder los und mit ihm verflüchtigen sich auch diese schwermütigen Gedanken. Zudem sollten auch anders gefeierte Feste als Chance wahrgenommen werden, sich mit der neuseeländischen Kultur zu befassen und die Bindung an die Gastfamilie durch aktive Teilnahme zu stärken. Schließlich möchte man seinen Gastgebern ihre Freundlichkeit ja auch nicht mit einem verdorbenen Fest vergelten, oder?

Wenn Konflikte kommen

Treten Konflikte innerhalb der Gastfamilie oder an der dortigen Schule auf, kann das Heimweh sich übermächtig anfühlen. Das ist ganz normal, denn dann wird der Aufenthalt mit zu Hause verglichen und kann im Bezug auf vertraute Personen, Geborgenheit und Sicherheit natürlich nur verlieren. Die Austauschschüler vermissen in diesen Momenten die Ratschläge von den Familienangehörigen oder Freunden von zu Hause. Das ist normal, aber oftmals hinderlich. Denn die Situation ist im Ausland ganz anders, sodass Ratschläge oft am Ziel vorbeischießen. Deswegen ist nicht zu empfehlen, sich in Momenten großer Emotionen gleich per Videokamera per Skype, FaceTime oder WhatsApp auszuweinen. Denn die Verwandten oder Freunde könnten in Sorge und unter Handlungsdruck geraten, schnell Abhilfe schaffen zu müssen.

Das Beste kann sogar sein, die altmodische Variante zu wählen: Briefe schreiben. Denn dann muss man noch einmal selbst alle Gefühle reflektiert in Worte fassen und hat Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Und bevor man ihn per Post verschickt vergeht in der Regel auch noch ein bisschen Zeit, in der man überlegen kann, ob wirklich alles so schlimm ist. Am nächsten Morgen sieht die Welt nämlich oft ganz anders aus.

Alternativ ist der normale Anruf dem Videocall vorzuziehen. Denn da konzentrieren sich beide mehr auf die Fakten und das Heimweh wird nicht durch die mitleidigen Gesichter verstärkt. Natürlich fällt das schwer und ist auch nicht immer so umzusetzen. Im Zweifel hilft es, sich ins Gedächtnis zu rufen, warum man das Auslandsjahr überhaupt machen wollte.

Die beste Methode des Umgangs mit Heimweh

Am besten ist es immer die Probleme zu lösen, wo sie entstehen. Das ist in dem Fall in der Gastfamilie oder der Schule. Klärende Gespräche helfen nicht nur Schülern, sondern auch den Erwachsenen. Das kostet vielleicht am Anfang Überwindung, lohnt sich aber. Denn nur so kann die Gastfamilie verstehen, warum ihr Austauschschüler traurig ist, oder sich zurückzieht und nimmt dieses Verhalten nicht persönlich.
Wenn das Heimweh einfach gar nicht mehr aufhört und man sich in einer Spirale des Traurigseins befindet, kann man auch den Ansprechpartner beziehungsweise Betreuer der neuseeländische Partnerorganisation kontaktieren. Dann kann sich gemeinsam eine Lösung überlegt werden.


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